24.05.2024
20:00 Uhr
Alte Feuerwache, Köln
Programm:
HOUSE OF SYNTOPIA – Albrecht Maurer (2024)
MATHILDE – Albrecht Maurer & Large Ensemble (2024)
I. House of Syntopia – Rise
Mathilde – Transition
II. House of Syntopia – Outward Journey
Mathilde – Ohne Not
III. House of Syntopia – Entrückt
Mathilde – Moments Remixed
IV. House of Syntopia – Get Together
Pause
Mathilde – Time for Surprise
V. House of Syntopia – House of Syntopia
Mathilde – Hold it up
VI. House of Syntopia – Parcours
VII. House of Syntopia – Joy
Beyond The Roots LARGE ENSEMBLE
ist eine Erweiterung des Kölner Kollektivs mit international renommierten Gästen. Für das erste Projekt des Beyond the Roots Large Ensembles entstanden mit House of Syntopia und Mathilde zwei Kompositionen von Albrecht Maurer, die Klangfarben des nahen und des fernen Ostens mit europäischer Kunstmusik verbinden. Räumlich und gedanklich Getrenntes verbindet sich in den Freiräumen, in denen die beteiligten Musiker:innen sich mit ihrer Eigensprachlichkeit im Kontext der Kompositionen improvisierend bewegen. Beyond the Roots hat sich 2020 in Köln im Nachklang des ersten Lockdowns der Corona-Pandemie zusammengefunden. Das Kollektiv gestaltete Streaming-Konzerte in einer eigenen Konzertreihe, die nach Corona mit Gastmusiker:innen fortgesetzt wurde. Wie wichtig die persönlichen Begegnungen und das Zusammenkommen für eine Gesellschaft sind, hat sich in den Jahren der Einschränkungen schmerzhaft gezeigt. Unter dem Druck der Situation fanden sich jedoch Auswege in neuen künstlerischen Überschreitungen und kollaborativen Arbeiten und Beyond The Roots entwickelte die Idee für dieses Large Ensemble.
Ernst Pöppel über Syntopie
Im Rahmen seiner Grundlagenforschung über Gehirnfunktionen und die Bedingungen für Kreativität hat Prof. Dr. Ernst Pöppel das Konzept der Syntopie formuliert. Er definiert Syntopie als die Verbindung von räumlich und gedanklich Getrenntem und als Voraussetzung für Kreativität. Kreativität erwachse aus der Verbindung von explizitem Wissen, implizitem Können und persönlicher Erfahrung. Wenn heute von Wissen gesprochen wird, dann wird damit zumeist das begriffliche Wissen bezeichnet. Pöppel erwähnt jedoch weitere mindestens ebenso wichtige Wissensformen: das Handlungswissen als intuitiv gewonnenes oder implizit verfügbares Wissen am Beispiel künstlerischen Wissens oder des wissenschaftlichen Wissen eines Experimentators, sowie das bildliche Wissen, in dem ein Gutteil des menschlichen Gehirns ausschließlich mit Bildern und nicht mit Begriffen beschäftigt sei.
Igor Sacharow-Ross – ein Blockhaus als Syntopie-Plastik
Sapiens-Sapiens ist eine Syntopie-Plastik, ein Ort der Begegnung, des Kennenlernens und der aktiven Teilhabe. Ein Blockhaus, das Elemente verschiedenster Bauformen aus ganz unterschiedlichen Ländern zusammenfügt. Es ist 2000 in Köln-Volkhoven entstanden und ein gelungenes Beispiel für eine syntopische Intervention architektonischer und sozialer Kontexte. Gemeinsam schufen die teilnehmenden Handwerker:innen eine Stätte des Zusammenwirkens, die an die mittelalterliche Tradition der Bauhütten aus dem Kathedralenbau erinnert, und an deren Tradition die Gründung des Bauhauses in Weimar im frühen 20. Jahrhundert anschloss.
Albrecht Maurer über House of Syntopia
Was für einen visuellen Menschen das Bild ist, das ist für einen auditiven Menschen das Musikstück. Wie Ernst Pöppel es schildert, verfügt auch der auditive Mensch über begriffliches Wissen, Handlungswissen und bildliches Wissen, jedoch sind seine Bilder Töne, seine Kathedralen sind orchestrale Werke, und er hat ein inneres Wissen von Musik, das auf individueller Erfahrung musikalischer Orte aufbaut. Mein House of Syntopia basiert auf meinem inneren Reichtum erlebter Musik und verbindet sich prozesshaft mit den musikalischen Orten, die jedes Ensemblemitglied in sich trägt und einbringt. Das Notenmaterial ist dabei die Architektur und das Baumaterial, womit gemeinsam gestaltet wird. Die genaue Ausführung, die Gestaltung und Verzierung der Noten, die Improvisationen und die Umsetzung grafischer und verbaler Ideen, sowie die Verbindung all dieser Elemente im Vorgang des musikalischen Bauens geschieht im Prozess des Probens und dann im Konzert selbst, dem für mich immer ein Höchstmaß an Gegenwartsintensität innewohnt und das im besten Fall über die Grenzen der eigenen Wurzeln hinaus geht – Beyond The Roots.
Über Mathilde von Sascha Nitsche , Zimmermann, Köln
Mathilde ist ein Wort aus dem Rotwelsch, jenem mittelalterlichen Esperanto der Landstraße. Mathilde ist die Straße selbst und in der Tradition der Fahrenden ist sie so etwas wie eine mystische Persönlichkeit. Wer sich auf eine Reise begibt – oder begeben muss – ist einerseits auf sich zurückgeworfen, auch wenn er mit Anderen reist und andererseits oft genug auch anderen Menschen ausgeliefert. Das macht verwundbar und zwingt zur Offenheit. Oft verläuft eine Reise nicht so, wie man es vorher gedacht hat, doch macht dann am Ende Alles irgendwie einen Sinn. „Das ist Mathilde“ sagen dann die Reisenden.
Albrecht Maurer über Mathilde
Ich habe mich in der Studentenzeit mehrmals auf eine solche Reise begeben. Ohne Geld bin ich mit Geige, Isomatte, Schlafsack und Bachs Solosonaten in den Süden getrampt und habe wochenlang von Straßenmusik gelebt und in Parks oder am Strand geschlafen. Meine Geschichten darüber sind abendfüllend und gerade mein Scheitern führte zu den eindrücklichsten Begebenheiten. Nach einem Studium der klassischen Violine habe ich alles Mögliche gemacht, ich war Keyboarder in Bands, habe an Sounds getüftelt, habe gesungen, bis ich zur Violine zurückkehrte und Teil der neuen Strömungen der Improvisierten Musik wurde, die sich vom historischen Freejazz abspaltete. Später habe ich eine mittelalterliche Fidel gekauft und wurde Teil der Alten Musik Szene. Gleichzeitig habe ich immer komponiert und frei improvisiert und nach neuen Klängen gesucht. Für all dies habe ich als Lehrer nur das Leben gehabt, die Begegnungen mit Menschen, die Faszination für das Neue und die Suche in mir selbst. Dabei verdanke ich Mathilde sehr viel: das Gefühl getragen worden zu sein und wenn es nicht gut war, sich zu schütteln, nach vorne zu schauen und erneut aufzubrechen. In diesem Konzert steht Mathilde für musikalische Übergänge, Zwischenspiele und luftige Teile, in denen das Large Ensemble von sich selbst erzählt und in Untergruppen oder im Kollektiv Neues wagt.
Kurzbiografien
Albrecht Maurer studierte von 1980 - 1986 Violine an der Hochschule für Musik & Tanz und betrieb kompositorische Studien bei Klarenz Barlow und Johannes Fritsch. Albrecht Maurer ist als Spieler und Komponist auf zahlreichen Tonträgern und einer Vielzahl von Rundfunkaufnahmen zu hören. Er machte Konzertreisen in die USA, Kanada, Nordafrika, China und ganz Europa. Albrecht Maurer ist Mitglied des Pariser Ensembles Dialogos, von Candens Lilium, des Trios Fantasm und Teil der Duos mit Kerstin de Witt, Norbert Rodenkirchen, Bassem Hawar und Theo Jörgensmann. Seine eigene Musik ist sowohl Neue Musik als auch Transkulturelle Musik, mit Einflüssen sowohl aus dem Jazz, als auch aus der Alten Musik. In seinen Arbeiten integriert er die ganzheitliche Improvisation, die sich von notiertem Material löst und in neue Sphären reist. Albrecht Maurer kuratiert die Konzertreihe Chamber Remix Cologne.
Die Klarinettistin Annette Maye befasst sich mit Weltmusik, Improvisation und Jazz. 1999 schloss sie ihr Studium in Osteuropäischer Geschichte/Musikwissenschaft/Slawistik an der Universität Freiburg ab und studierte von 2001-2005 Jazz-Klarinette bei Claudio Puntin und Frank Gratkowski an der Hochschule für Musik Köln. 2004/05 verbrachte sie 7 Monate als ERASMUS-Stipendiatin am Conservatoire National in Paris. Sie hat 20 CD-Veröffentlichungen u.a. mit Ensemble FisFüz und Duo Doyna. Konzerte (Goethe Institut) in Europa, Nahost, Afrika, Indien, Japan, China, Südkorea und USA. Festivalauftritte in ganz Europa u.a. mit internationalen Künstlern: WDR BigBand, Tonkünstlerorchester Niederösterreich, HR-Bigband, Gianluigi Trovesi, Jean-Louis Matinier, Günther Albers, Robert Wilson, Arkady Shilkloper. Seit 2013 ist sie die Künstlerische Leiterin des Multiphonics Festival.
Kioomars Musayyebi wurde im Jahr 1977 in Teheran geboren. Beim bedeutenden Santurmeister Faramarz Payevar lernte er das Santurspielen. Vom Filmkomponisten Farhad Fakhredini wurde er in Musiktheorie und Komposition unterrichtet. 2010 erlangte er den Bachelorgrad im Fach Instrumental Musik an der Teheran University of Art. Viele Jahre lang war er als Santurspieler und Komponist in mehreren iranischen Musikgruppen tätig, mit diversen Konzertauftritten im Iran und im Ausland, unter anderem beim Fadjr Festival in Teheran in den Jahren 1992, 1994 und 1995. Von 2013 bis 2015 absolvierte Kioomars Musayyebi an der Universität Hildesheim sein Masterstudium im Fach „Musik.Welt – kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung“. Zeitgleich arbeitete er als Dozent für Santur am Center for World Music. (CWM)
Bassem Hawar studierte am Konservatorium in Bagdad Djoze und spielte danach in verschieden Ensembles sowie dem staatl. Sinfonieorchester. Bassem lebt seit 12 Jahren in Deutschland. Mit Saad Thamir gründete er Lagash, Ahoar und Sidare. Er gibt Konzerte in zahlreichen europäischen und einigen asiatischen Ländern. Er ist Preisträger von Creole NRW und dem Bundeswettbewerb des Weltmusikpreises. Bassem spielt aktuell in zahlreichen Gruppen unterschiedlichster Musikrichtungen von klassisch irakischem Maqam (Duo Melodic, Mesopotamiens) über europäische mittelalterliche Musik (Sanstierce, La Beltatz) bis hin zu Flamenco (Trio Ziryab), neuer Musik und experimentellem Jazz (Crossover Bagdad Köln). Auch bei solistischen Auftritten in verschiedenen Projektensembles kann man seine Virtuosität bewundern.
Hindol Deb zunächst von seinem Vater Sri Panchanan Sardar und später von Pandit Santosh Bannerji ausgebildet. Sein tiefes Interesse am Lernen und Komponieren für westliche Instrumente führte dazu, dass er einen Master in Jazz-Improvisation an der Hochschule für Musik in Köln absolvierte. Im Jahr 2012 wurde Hindol von der Carnegie Hall zu einem Musikaustauschprogramm eingeladen, um mit ihren Alumni-Musikern zusammenzuarbeiten. Als engagierter Lehrer leitet Hindol Sitar-Unterricht und Workshops zu indischer klassischer Musik, Improvisation, Interpretation indischer Musik im westlichen Musikkontext. Er leitete Workshops an der HfMT Köln, der Popakademie Mannheim, der Arvika, Karlstad und der Universität Lund in Schweden. Seit 2017 lehrt Hindol indische Musik an der Popakademie Mannheim.
Kerstin de Witt begeistert als Mitglied dreier Ensembles und als Solistin ihr Publikum. Mit ihrem Schwerpunkt im Bereich der Alten und zeitgenössischen Musik, gibt sie der Blockflöte ein lebendiges und innovatives Profil. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen zeigen ihr musikalisches Spektrum. Inspirationen bekam sie, unter vielen anderen, von ihren Lehrern Prof. Kees Boeke und Prof. Peter Holtslag. Ihr leidenschaftlicher Umgang mit dem Instrument und der Musik ist preisgekrönt. Auszeichnungen wie der Kulturpreis des Landkreises Emsland, der Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition beim internationalen Blockflötenwettbewerb in Calw und das Masefield-Stipendium der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Hamburg dokumentieren ihren künstlerischen Erfolg. Seit dem Wintersemester 2019 ist sie Professorin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in den Fächern Blockflöte und Kammermusik.
Eva Zöllner studierte in Köln und Kopenhagen. Sie zählt zu den aktivsten Akkordeonistinnen ihrer Generation und widmet sich mit Leidenschaft der zeitgenössischen Musik. Als international gefragte Künstlerin präsentiert sie Projekte, die von experimentellen Solo-Performances bis zur Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern reichen. Konzertreisen führten sie auf alle Kontinente. Die Zusammenarbeit mit Komponist:innen auf der ganzen Welt ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. 2021 erschien ihr Buch „Komponieren für Akkordeon“. Im September 2023 legte sie ihre Solo-CD „voces, señales“ vor. Eva Zöllner lebt im Westerwald und ist oft auf Reisen, um ihr Instrument in unterschiedlichsten Kontexten und Kulturen zu erkunden.
Im Jahr 2008 ließ sich die iranisch-kanadische Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin Golnar Shahyar in Wien nieder und begann an der Universität für Musik und darstellende Kunst Gesang und Gitarre zu studieren. In der Wiener Musikszene vollzog sich gerade ein Generationswechsel: Die traditionalistische Denkweise begann zu bröckeln und wich allmählich einem verstärkten Interesse an Experimenten und der Überwindung alter ästhetischer und kultureller Grenzen. Golnars musikalische Bestrebungen und ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit fielen auf fruchtbaren Boden. Schnell machte sie sich einen Namen, und ist heute weithin bekannt als eine der versiertesten Vokalkünstlerinnen in der europäischen zeitgenössischen und improvisierten Musik. Ihre Musik ist von der Tradition geprägt und doch völlig eigenständig.
Anıl Eraslan, 1981 in der Türkei geboren, studierte klassische und neue Musik, Jazz und Improvisation am Konservatorium Straßburg, Frankreich. Zwischen 2012 und 2015 war er Artist-in-Residence an verschiedenen Instituten in Berlin, New York und Straßburg. Mit seinem ersten Soloalbum Absorb nahm er an vielen Festivals in Europa teil. Anıl Eraslan spielt mit Ensembles wie Klub Demboh, Ap Lla, Trickster Orchestra, Eponj, ‘H’, Sousta Politiki und mit vielen internationalen Musiker:innen. Zusätzlich zu seinen musikalischen Projekten arbeitet er auch als Filmemacher. Anıl Eraslan war von Februar bis September 2020 Stipendiat der Kulturakademie Tarabya.
Antonis Anissegos lebt seit 1998 als Komponist, Pianist und Elektronischer Musiker in Berlin. Von 1992-1997 studierte er Komposition und Jazzklavier an den Musikhochschulen Wien und Köln (1997 Kompositionsdiplom). 1998-2002 war er Meisterschüler bei W. Zimmermann an der UdK Berlin. Er arbeitete mit der Geigerin Biliana Voutchkova, der Theatergruppe “Werkgruppe 2” und dem Ensemble Adapter zusammen. Seit 2006 tritt er mit der Butoh-Tänzerin Yuko Kaseki im Duo KAYA auf. Mit der Videokünstlerin und Performerin Erika Matsunami arbeitete er bis 2009 als Duo OIO u.a. in Berlin, Wuppertal, Venedig (Biennale) und Seoul (Exis Festival). Er wurde mehrfach vom Berliner Kultursenat ausgezeichnet. In 2000 gewann er den 1. Preis beim Kompositionswettbewerb der Neuköllner Oper Berlin, in 2002 den Kompositionspreis des Berliner Kultursenats. Seine Solo-, Kammermusik-, Orchester- und Bühnenwerke wurden in ganz Europa aufgeführt, u.a. vom Staatlichen Orchester Thessaloniki, Philharmonic Chamber Orchestra Brasov und der Württembergischen Philharmonie.
Carl Ludwig Hübsch Komponiert für kleine und große Besetzungen Improvisierter oder Neuer Musik. Ist als Tubist ein im In- und Ausland gefragter Interpret. Spielte Konzerte Improvisierter-, Neuer- oder jazzartiger Musik mit bekannten Meistern dieser Genres. Zahlreiche Radio- und CD-Produktionen sowie Theatermusikkompositionen. Konzertreisen fast überallhin. Stipendien in der Schweiz und in den USA. Preisträger des “Jazzpott” (Essen), SWR New JazzMeeting 2012, Komponist Einsiedler Welttheater 2013, Erfinder und Kurator der Plattform Nicht Dokumentierter Ereignisse. Aktuell (Auswahl): Hübsch’s LDOU: Hübsch/Schubert/Wierbos, hübsch acht: Oktett, Lehn/Hübsch/Zoubek/Hautzinger, Trio Huebsch/Blonk/Van Bebber, Ensemble X, Multiple Joy[ce] Orchestra, Solokonzerte.
Mahan Mirarab wuchs in Teheran/Iran auf und lebt in Wien. Wer ihn auf seiner Doppelhals-Gitarre spielen hört, versteht die ehrliche Sprache, die er in seiner Musik spricht. Europäische Elemente der Kammermusik verbinden sich mit zeitgenössischen Formen des Jazz. Sie eröffnen eine Neuinterpretation der klassischen iranischen Musik, als ob Mozart mit mikrotonalen Maqam-Melodien spielte. Mirarab repräsentiert eine Generation junger Musiker*Innen mit Migrationshintergrund in Europa, die sich für mehr Vielfalt in Bezug auf Qualität, Dialog und Kreativität einsetzen. Er möchte durch die Musik ein neues Narrativ in Bezug auf die Kulturen des Nahen Ostens und den Jazz schaffen. Dabei ist es ihm gelungen, seinen komplexen und doch zugänglichen Stil und eine einzigartige Mischung aus Rhythmen und Harmonien zu entwickeln.
1979 in Hokkaido, Japan, geboren begann Rie Watanabe 1999 ihr Schlagzeugstudium an der National University of Fine Arts and Music (Tokyo) und 2005-2011 studierte sie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Von 1999 bis 2005 war sie Mitglied des herausragenden Ching-Dong Orchester “chantiki tornade” in Tokio unter der Leitung des Komponisten Yuya Honda. Seit 2003 ist sie Mitglied des Ensembles für Neue Musik “Ensemble Bois ” in Tokio unter der Leitung des Komponisten Takeo Hoshiya. Aushilfstätigkeiten führten sie zu verschiedenen Ensembles und Orchestern wie der Musikfabrik Köln, dem Klangforum Wien u.a. Sie trat als Kammermusikerin und Solistin außerdem bei verschiedenen internationalen Musikfestivals auf, wie zum Beispiel bei den Wittener Musiktage für Neue Kammermusik (Witten), dem Festival “Piano+ ” (Karlsruhe), der Klangwerkstatt (Berlin), dem Festival “SINKRO” (Vitoria), dem elektronischen Musikfest “dBâle” (Basel), dem ICMC (Belfast).
Shiau-Shiuan Hung ist eine taiwanesische Schlagzeugerin der Neuen Musik mit Lebensmittelpunkt in Köln. Sie beschäftigt sich intensiv mit zeitgenössischem Repertoire für Schlagzeug und arbeitete in diesem Zusammenhang bereits mit Komponisten wie Pierluigi Billone, Mark Andre, Marco Momi, Peter Ablinger und Hans Thomalla, Michael Edwards. Neben ihrer Tätigkeit als Interpretin zeitgenössischer Musik, u.a. mit ihrem Ensemble Trio Abstrakt, arbeitet sie ebenfalls in Kontexten experimenteller Musik als Improvisatorin. Sie studierte Schlagzeug an der Nationalen Chiayi Universität in Taiwan und setzte anschließend ihre Studien an der Folkwang Universität der Künste in Essen fort. Im Anschluss daran studierte sie ebendort Neue Musik im Master bei Prof. Barbara Maurer. Weitere Impulse erhielt sie unter anderem bei Christian Dierstein, Françoise Rivalland, Dirk Rothbrust & Håkon Stene. Sie konzertierte auf Festivals wie der Ruhrtriennale, dem NOW! Festival u.a. in der Philharmonie Essen, IMD Darmstadt, IMPULS! Graz. Sie ist Preisträgerin der Internationalen Stockhausen-Kurse Kürten und derzeit Stipendiatin des InSzene-Programms von Podium Gegenwart des Deutschen Musikrats.